Zukunft des Hallenbades muss mit Bürgerschaft diskutiert werden
SPD ruft zur Unterstützung einer Petition auf der Plattform change.org auf
„Das Münsterer Hallenbad wird nie wieder öffnen und ersatzlos abgerissen“, begann der Artikel in der Offenbach-Post am Dienstag vergangener Woche, der in Münster für viel Wirbel und Irritationen gesorgt hat. Hatten sich doch alle Parteien im letzten Wahlkampf noch einhellig für den Erhalt des Bades ausgesprochen. Und auch Joachim Schledt hatte 2020 im Bürgermeisterwahlkampf versprochen: „Das Hallenbad sollten wir unbedingt erhalten. Aber das bekommen wir hin.“ Die SPD will einen offenen Diskussionsprozess mit den Bürgern.
Tatsache ist: Noch ist nichts entschieden. Eine gemeinsame Stellungnahme auf der Website der Gemeinde von Bürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden vier Tage nach dem Offenbach-Post Artikel macht dies deutlich: „Die aktuelle, teilweise unkorrekte Berichterstattung der Presse über einen geplanten Abriss des Münsterer Hallenbades hat bei einer Reihe von Bürgerinnen und Bürgern für Verwirrung und auch Verärgerung gesorgt.“
In den letzten Monaten – so die Stellungnahme – habe eine eigens zur Beratung eingesetzte Kommission über die Zukunft des Hallenbades auf Basis der vorliegenden Zahlen, Gutachten und Expertenaussagen beraten und „verschiedenste Szenarien aufgestellt“. Demnach hat nun die Kommission eine Empfehlung erarbeitet, die von den politischen Gremien in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 01. Februar und am 7. Februar in der Sitzung der Gemeindevertretung diskutiert werden soll. Die SPD tritt dafür ein, dass über das Hallenbad nicht allein nach dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit diskutiert wird: „Jedes öffentliche Bad ist ein Zuschussbetrieb. Die Gemeinde muss zusehen, dass die Finanzierung von Baumaßnahmen und auch der Betrieb auf mehrere Schultern verteilt wird. Das kommt nicht von selbst, sondern ist harte Arbeit“, erklärt der Vorstand des Münsterer SPD-Ortsvereins in einer Stellungnahme und ruft zur Unterstützung einer Petition auf der Internet-Plattform „change.org“ auf, in der es heißt: „Wir Bürger sollten die Verantwortlichen wissen lassen, dass wir den ersatzlosen Abriss des Schwimmbades nicht wollen. Die Politiker sollten sich zusammenschließen und eine gemeinsame finanzielle Lösung finden, damit ein neues Schwimmbad hier in Münster entstehen kann.“
Unter den Stellungnahmen der Unterzeichner finden sich Einschätzungen wie, „in meinen Augen ist das Münsterer Hallenbad unverzichtbar und sollte immer einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und bei ihren politischen Vertretern haben.“ Des Weiteren werden Argumente für einen Fortbestand und auchLösungsansätzegenannt: „…fürdasAltergibteswohlkaumeinenbesserenOrt,umsichgesund und fit zu halten.“ Und „Warum beteiligt man nicht die Krankenkassen an den Kosten für sportliche Einrichtungen? Dann bräuchten sie vielleicht nicht so viel für Rehasport ausgeben. Ich finde, das wäre eine Diskussion wert.“
Die Petition kann man online unterzeichnen unter: https://www.change.org/searchq=münster%20Hallenbad
Man kann aber auch auf www.change.org in der Navigation über „Durchsuchen“ und der Eingabe von „Münster Hallenbad“ hingelangen.