SPD-Besuch in Ebert-Gedenkstätte: „Geschichte, Demokratie, Meinungsaustausch und Geselligkeit“
Die SPD Münster stattete mit einer Fahrt mit Mitbürger:innen und Mitgliedern der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in Heidelberg einen Besuch ab. „Es war bei Hin- und Rückreise eine tolle Stimmung im Bus. Die umfangreiche und interessante Führung in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte war top. Alles in allem eine runde Sache mit dem schönen Spaziergang durch die Altstadt von Heidelberg und dem geselligen Abschluss mit Abendessen in Fränkisch-Crumbach“, zog Reiner Krah vom SPD-Ortsvereinsvorstand zufrieden Bilanz.
Friedrich Ebert war das erste demokratische Staatsoberhaupt Deutschlands. Er folgte als Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II., der nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und der Revolution abdankte und in die Niederlanden ins Exil gehen musste. Pikanterweise erklärte er seine Abdankung nicht selbst, sondern musste sie hinnehmen. Die turbulenten Ereignisse, durch die der SPD-Vorsitzende Friedrich Ebert zum Kriegsende 1918 Reichspräsident wurde, schildert eine Biographie der Friedrich-Ebert-Stiftung: „Der erst vor kurz zuvor ernannte Reichskanzler Max von Baden erklärte eigenmächtig den Rücktritt von Kaiser Wilhelm II. und übergab sein eigenes Amt dem Vorsitzenden der SPD-Reichstagsfraktion, Friedrich Ebert, um die Bevölkerung zu beruhigen. Auf diese Weise sollte ein Bürgerkrieg nach dem abschreckenden Vorbild der russischen Oktoberrevolution vermieden werden. Ebert, immer noch Vorsitzender der SPD, machte sich für eine demokratisch zu wählende Nationalversammlung stark.“ (Quelle: https://www.fes.de/stiftung/friedrich-ebert/friedrich-ebert-biographie)
In dem Vortrag wurde Eberts zurückhaltende Art der Amtsführung hervorgehoben, die ohne Selbstbeweihräucherung auskam und pragmatisch auf das Allgemeinwohl orientiert war und zum Vorbild wurde für die Bundespräsidenten von Theodor Heuss bis zum aktuellen Staatsoberhaupt Frank Walter Steinmeier.
In Mittelpunkt des Vortrags war auch immer wieder die erste Demokratie, wie schwer sie errungen wurde und wie sie immer wieder von Demokratiefeinden attackiert wurde. Vor 90 Jahren begann das Ende der „Weimarer Demokratie“ mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler durch Eberts Nachfolger, dem rechtsnationalen Ex-Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg. Innerhalb weniger Monate konnten die Nationalsozialisten alles „gleichschalten“, die Demokratie abschaffen und durch ein Terrorregime ersetzen.
Zufällig erlebten die Teilnehmer der SPD-Fahrt bei einer Kundgebung in der Heidelberger Innenstadt ein substanzielles Element der Demokratie mit einer Demonstration und Kundgebung für Freiheit und Demokratie im Iran. Dazu Rosi Haus : „Ein toller Blick in unsere Geschichte der Demokratie, viele gute Gespräche, ein ‚Bella Ciao`, gesungen von einem Mädchen auf einer Iran-Freiheits-Demonstration, Heidelberg bei Sonnenschein, ein leckeres Abendessen und auch genügend zum Erzählen und zum Lachen – eine Tour, die wirklich toll war – Danke an die SPD und an die Organisatoren Bernd Fritsch und Ernst Soer.“
Mit dabei war auch Sabine Schnurr, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Dieburg: „Am schönsten an diesem Ausflug mit der Münsterer SPD waren für mich natürlich die lehreiche Besichtigung des Friedrich Ebert-Hauses, das bewegende Einblicke in die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie bot. Die Busfahrt und freie Zeit boten Raum für einen intensiven, politischen Meinungsaustausch rund um eine Vielzahl von Themen: bedingungsloses Grundeinkommen, Verstaatlichung der Bahn angesichts des Bahnstreiks, Tausch Gelber Säcke gegen Tonnen, Veränderung der Arbeitswelten durch KI und Gendersprache – um nur einige zu nennen. Begeistert hat mich aber vor allem Offenheit und Herzlichkeit der Genossen und Nicht-Genossen. Dafür danke ich dem SPD Ortsverein Münster.
JETZT SCHON VORMERKEN! Gemeinsam laden die SPD-Ortsvereine Münster und Dieburg Mitbürger:innen für 17. Juli (Mittwochnachmittag) zu einem Besuch des Landtags in Wiesbaden ein. Zum Programm gehören ein Gespräch mit der Vize-Präsidentin de Landtags Heike Hofmann und ein Besuch der an diesem Tag stattfindenden Sitzung des Landtags.
Hierzu wird noch gesondert eingeladen.