
29 Tage vor der Wahl: Ein breites Spektrum an Themen wurden von SPD-Dirketkandidat Andreas Larem (links) Josefine Koebe (dritte von links) und Jens Zimmermann (vierter von links) diskutiert. Es moderierten Nina Zeitz (zweite von links), Gerald Frank (rechts).
SPD-Neujahrempfang: Larem und Zimmermann verbreiten Zuversicht
„Der diesjährige SPD-Neujahrsempfang ist etwas ganz Besonderes. Die Ortsvereine Dieburg, Eppertshausen und Münster richten erstmals diesen Termin gemeinsam aus“, begrüßte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Dieburgs Herbert Dobner stellvertretend für die drei Ortsvereine die Gäste in der Kulturhalle Münster und fügte hinzu: „Wir wollen auch in Zukunft verstärkt gemeinsam vorgehen, Kräfte und Aktionen bündeln und damit neue Akzente in der politischen Arbeit setzen.“ Und drei prominente Gäste aus der Politik waren gekommen, um 29 Tage vor der Bundestagwahl in einer Talkrunde zu den aktuellen Themen Stellung zu beziehen: die Generalsekretärin der hessischen SPD und Landtagsabgeordnete Josefine Koebe sowie die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten und Direktkandidaten Andreas Larem (Wahlkreis 186 Darmstadt) und Jens Zimmermann (Wahlkreis 187 Odenwald). Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Münsters stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzenden Nina Zeitz und dem SPD-Vorsitzenden Gerald Frank.
Über die gelungene Premiere eines gemeinsamen Neujahrsempfangs dreier SPD-Ortsvereine freute sich Eppertshausen SPD-Chef Manfred Hechler sehr: „Der SPD Eppertshausen tut diese Zusammenarbeit sehr gut. Und die Lage von Münster mitten zwischen den beiden anderen Ortsvereinen ist ideal für eine solche Veranstaltung. Und die war richtig gut.“ Unter den dichtgedrängten Gästen im gut gefüllten Foyer der Kulturhalle wurden Landrat Pit Schellhaas, Münsters parteiloser Bürgermeister Joachim Schledt und der Bürgermeister von Fischbachtal Philipp Thoma (SPD) sowie Vertreter der Münster FDP und ALMA herzlich begrüßt. Man respektiert und schätzt sich unter den unterschiedlichen Parteien – ein Zeichen guter demokratischer Kultur.Neben Parteimitgliedern sorgten auch viele viele Bürgerinnen und Bürger dafür, dass das Foyer der Kulturhalle gut gefüllt war.
Die Talk-Gäste Koebe, Larem und Zimmermann arbeiteten sich an den Themen, Mindestlohn, Entlastung von Menschen mit „mittlerem Einkommen“, Wirtschaftsförderung, der Bedeutung frühkindlicher Bildung für den Wirtschaftsstandort Deutschland, den Auswirkungen der erneuten Trump-Präsidentschaft auf Deutschland und Europa, Migrations- und Flüchtlingspolitik und vielem mehr ab.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Opfer des Anschlags in Aschaffenburg gedacht. In der Runde wurde dann kritisiert, dass dieses fürchterliche Ereignis nicht für den Wahlkampf instrumentalisiert werden dürfe. Der CDU-Kanzlerkandidat gehe mit seinen Forderungen, die allesamt gegen Migration und Flüchtlinge gerichtet sind und im Widerspruch zu Gesetzen stehen, sehr populistisch vor. Weder bei dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg und in Aschaffenburg lagen religiöse oder islamistische Gründe vor, sondern psychische. So wie auch vor 15 und 20 Jahren bei von Deutschen verübten Amokläufen in Schulen in Winnenden und Erfurt.
Larem sieht wirtschaftlich nicht schwarz: „Nach jeder wirtschaftlich guten Phase gibt es eine Rezession. Und in solch einer sind wir jetzt drin.“ Aus der werde man auch wieder herauskommen. Eines der Werkzeuge ist der von der SPD propagierte „10%- Made in Germany Bonus“ für Zukunftsinvestitionen. Den CDU-Kanzlerkandidaten nahm besonders Jens Zimmermann aufs Korn: „Merz hat keinerlei Regierungserfahrungen. Er war nicht einmal Bürgermeister in einer Kommune. Er trifft häufig Entscheidungen aus dem Bauch heraus, wie kürzlich im Bundestag, als er Russland mit der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Urkraine drohte mit der Erlaubnis, sie weit in russisches Staatsgebiet nutzen zu können. Da musste er schnell wieder zurückrudern.“ Ein Olaf Scholz ist da viel umsichtiger, ihm würde so etwas nie passieren.
Auf die Frage, wie die SPD trotz der nicht gerade positiven Umfragen den Rückstand aufholen wollten, nannte Jens Zimmermann andere Umfrageergebnisse. So würden 38 der Wähler sagen, dass die SPD für sie wählbar ist. Eine hohe Zahl, die zum Kampf um Stimmen ermutigt mit dem Hinweis, dass die Prognosen vor drei Jahren am Anfang ähnlich waren. Josefine Koebe steuerte die gerade von ihr recherchierte neuste Nachricht hinzu: „In einer aktuellen Umfrage haben wir schon ein Prozent hinzugewonnen.“
Im Schlusswort zum Ende der Gesprächsrunde appellierte Gerald Frank trotz aller betrüblicher Ereignisse in Deutschland und weltweit nicht zu resignieren. „Es ist nicht so, dass Engagement sinnlos ist, sondern es ist sinnlos, abzuschalten und nichts mehr zu tun“, und fügte mit den Worten von Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni hinzu: „Bleibt bzw. bleiben Sie zuversichtlich!“

29 Tage vor der Wahl: Ein breites Spektrum an Themen wurden von SPD-Dirketkandidat Andreas Larem (links) Josefine Koebe (dritte von links) und Jens Zimmermann (vierter von links) diskutiert. Es moderierten Nina Zeitz (zweite von links), Gerald Frank (rechts).